Pferde faszinieren Menschen seit Jahrhunderten. Sie sind nicht nur treue Gefährten, sondern auch elegante Tiere, die Kraft, Ruhe und Freiheit symbolisieren. Viele Menschen träumen davon, reiten zu lernen – sei es als Hobby, zur Entspannung oder für sportliche Wettkämpfe. Doch wie fängt man richtig an? Dieser Artikel gibt dir alle wichtigen Informationen, die du brauchst, um als Anfänger sicher und mit Freude in die Welt des Reitens einzusteigen.
Was bedeutet Reiten lernen eigentlich?
Reiten bedeutet mehr als nur auf einem Pferd zu sitzen. Es geht darum, ein lebendes Wesen zu verstehen, mit ihm zu kommunizieren und eine Partnerschaft aufzubauen. Wer reiten lernen möchte, sollte Geduld, Respekt und Begeisterung mitbringen. Das Ziel ist es, Harmonie zwischen Reiter und Pferd zu schaffen.
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?
Zum Reiten brauchst du keine außergewöhnlichen körperlichen Fähigkeiten. Wichtig sind:
- Eine gute Grundfitness
- Keine Angst vor großen Tieren
- Interesse an Tieren und Natur
- Bereitschaft, regelmäßig zu üben
- Bequeme Kleidung und festes Schuhwerk
Für Kinder wird ein Einstieg ab ca. 6 Jahren empfohlen. Für Erwachsene gibt es keine Altersgrenze – reiten kann man auch mit 60 noch lernen!
Die ersten Schritte: So findest du die richtige Reitschule
Eine gute Reitschule ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Einstieg. Achte bei der Auswahl auf folgende Punkte:
- Zertifizierte Reitlehrer: Professionelle Ausbildung ist wichtig.
- Freundlicher Umgang mit Pferden: Tierwohl sollte Priorität haben.
- Gute Bewertungen: Lies Erfahrungsberichte online.
- Probestunden möglich: So kannst du testen, ob es dir gefällt.
- Sichere Umgebung: Ein gepflegter Hof und sichere Reitplätze sind essenziell.
Welche Reitstile gibt es für Anfänger?
Es gibt verschiedene Reitweisen, die sich in Technik und Philosophie unterscheiden. Für Anfänger eignen sich vor allem diese zwei Stile:
- Englisches Reiten: In Europa am weitesten verbreitet. Ideal für Dressur und Springreiten.
- Westernreiten: Lockerer Stil, ideal für Geländeausritte und für Menschen, die es gemütlich mögen.
Je nach Zielsetzung kannst du dich später spezialisieren.
Was kostet Reiten lernen? Ein Überblick

Reiten ist kein ganz günstiges Hobby, aber mit dem richtigen Budget planbar:
Kostenfaktor | Durchschnittskosten pro Monat |
---|---|
Reitstunde (Einzel) | 25–45 Euro |
Reitstunde (Gruppe) | 15–30 Euro |
Reitkleidung & Helm | ca. 150–300 Euro (einmalig) |
Mitgliedschaft im Reitverein | 10–25 Euro |
Tipp: Viele Reitschulen bieten Schnupperkurse oder Monatsabos an, die günstiger sind.
Was gehört zur Grundausrüstung für Reitanfänger?
Bevor du startest, solltest du dir einige wichtige Dinge zulegen:
- Reithelm (Pflicht!): Schützt bei Stürzen
- Reithose: Bequem, rutschfest, keine Nähte an der Innenseite
- Reitstiefel oder Stiefeletten: Mit Absatz, damit der Fuß nicht durchrutscht
- Reithandschuhe: Für besseren Halt der Zügel
- Schutzweste (optional): Besonders für Kinder oder beim Springen empfehlenswert
Der Ablauf einer typischen Reitstunde
Eine normale Reitstunde dauert ca. 45–60 Minuten und besteht meist aus:
- Vorbereitung: Pferd putzen, satteln, trensen
- Einführung: Warmreiten im Schritt
- Trainingseinheit: Übungen im Trab und Galopp
- Abschluss: Pferd trocken reiten und versorgen
Gerade am Anfang wird dir ein Lehrer alles erklären und bei jedem Schritt helfen.
Typische Anfängerfehler – und wie du sie vermeidest
Reiten lernen ist ein Prozess. Diese Fehler solltest du vermeiden:
- Zu hohe Erwartungen: Fortschritte brauchen Zeit
- Angst verstecken: Sprich offen mit dem Reitlehrer
- Falsche Körperhaltung: Lass dich regelmäßig korrigieren
- Keine Geduld mit dem Pferd: Jedes Tier hat einen eigenen Charakter
- Unregelmäßiges Training: Reiten lernt man durch Wiederholung
Wie lange dauert es, Reiten zu lernen?
Das ist sehr individuell. Erste Fortschritte spürst du schon nach wenigen Wochen. Um sicher im Schritt, Trab und Galopp reiten zu können, brauchst du in der Regel:
- ca. 10–15 Stunden für Basiskenntnisse
- ca. 6 Monate für selbstständiges Reiten im Gelände
- 1–2 Jahre für Dressur oder Springreiten
Mit Geduld und regelmäßiger Übung erreichst du jedes Ziel.
Angst vor dem Pferd? So überwindest du Unsicherheit
Viele Anfänger haben anfangs Respekt oder sogar Angst. Das ist völlig normal! Diese Tipps helfen:
- Kennenlernen am Boden: Putzen, führen und Zeit mit dem Pferd verbringen
- Ruhig atmen: Pferde spüren Nervosität
- Vertrauen aufbauen: Reite regelmäßig mit demselben Pferd
- Erfahrene Begleitung: Ein guter Lehrer beruhigt und motiviert
Wie funktioniert die Kommunikation mit dem Pferd?
Pferde reagieren auf Körpersprache, Stimme und Zügelhilfen. Du lernst:
- Schenkelhilfen: Beinpositionen zum Lenken
- Gewichtshilfen: Gewichtsverlagerung im Sattel
- Zügelhilfen: Lenken und Bremsen
- Stimme: Ruhige Worte zur Beruhigung
Mit der Zeit entwickelst du ein Gefühl für dein Pferd – und es für dich.
Reiten im Gelände – ab wann ist es möglich?

Viele träumen davon, über Wiesen zu galoppieren. Dafür brauchst du:
- Sicheren Sitz im Sattel
- Verständnis für Pferdeverhalten in freier Natur
- Verkehrsregeln für Reiter
- Pferde, die an das Gelände gewöhnt sind
Nach 3–6 Monaten Training und unter Aufsicht kannst du erste kleine Ausritte wagen.
Häufige Fragen (FAQs)
1. Kann man ohne eigenes Pferd reiten lernen?
Ja, die meisten Reitschulen stellen Schulpferde zur Verfügung.
2. Ist Reiten gefährlich?
Wie jeder Sport birgt Reiten ein gewisses Risiko, aber mit Helm, gutem Training und Respekt vor dem Tier ist es sehr sicher.
3. Ist Reiten ein guter Sport für Kinder?
Absolut! Es stärkt Gleichgewicht, Verantwortungsbewusstsein und das Selbstvertrauen.
4. Was tun, wenn ich mich nicht traue zu galoppieren?
Sprich mit deinem Reitlehrer. Er wird dir Schritt für Schritt helfen, Vertrauen aufzubauen.
5. Wie finde ich heraus, ob mir Reiten wirklich liegt?
Probiere es aus! Schon nach wenigen Reitstunden weißt du, ob du Spaß daran hast.
Fazit: Reiten lernen ist ein Abenteuer, das sich lohnt
Reiten zu lernen ist eine wunderbare Erfahrung. Es verbindet dich mit einem sensiblen Tier, bringt dich in die Natur und stärkt Körper und Geist. Auch wenn der Anfang herausfordernd sein kann – mit Geduld, einem guten Lehrer und regelmäßigem Training wirst du schnell Fortschritte machen.
Ob du vom freien Reiten auf der Wiese träumst oder einfach die Nähe zu Pferden genießen willst: Der Weg beginnt mit dem ersten Schritt in den Reitstall. Und wer weiß – vielleicht wartet dort schon dein neues Lieblingstier auf dich.